Zu viele Kunden, zu wenig Lebensmittel bei der Tafel in Twistringen
Ideen für Lösungsansätze: Ehrenamtskarte und Spendenaktionen.
Twistringen – Seit dem Beginn des Ukrainekriegs ist die Anzahl der Haushalte, die von der Twistringer Tafel versorgt werden, von 234 auf 350 gestiegen. Das ist sowohl auf die Anfrage von Flüchtlingen zurückzuführen als auch auf die gestiegenen Preise für Lebensmittel und Energie. Menschen, die zuvor gerade so über die Runden gekommen sind, kommen nun zur Tafel.
Gleichzeitig gibt es weniger Lebensmittelspenden, unter anderem, weil Supermärkte nachhaltiger wirtschaften. Was tun?
Über Probleme und Lösungsansätze haben sich Mitarbeiter der Tafel, Jörg Busse als Geschäftsführer des Caritasverbands im Landkreis, Landtagsabgeordneter Marcel Scharrelmann sowie Mitglieder der Twistringer CDU jüngst ausgetauscht.
Zu wenig Waren für zu viele Kunden
Wie berichtet, musste die Tafel Mitte Mai einen Aufnahmestopp verhängen. Es gibt zu wenig Waren für zu viele Kunden. Wer helfen möchte, kann im Übrigen auch als Privatpersonen Lebensmittel spenden, wobei es dabei ein paar Sachen zu beachten gibt (siehe Infokasten).
Aktuell sind sechs Haushalte auf der Warteliste der Tafel. Außerdem ist derzeit nur noch ein Ausgabetermin pro Woche angesetzt. Die Kunden sind in Gruppen aufgeteilt, nicht jede Gruppe kriegt jede Woche etwas.
Vor diesen Hintergründen fordert der Caritasverband für die Diözese Osnabrück eine Anhebung der Regelsätze in der Sozialhilfe und beim Arbeitslosengeld II. Die Versorgung der Menschen sei Aufgabe des Staates, nicht der Tafel – die könne nur unterstützen.
Steigende Kosten für Sprit, Strom und Gas
Auch die Tafel kriegt die steigenden Kosten für Sprit, Strom und Gas direkt zu spüren. Lebensmittel müssen gekühlt, Fahrzeuge getankt werden. Apropos Fahrzeuge: In allen Bereichen werden weitere Ehrenamtliche gebraucht, vor allem aber bei den Fahrern. „Da muss nur einer ausfallen und schon kann das ganze Konstrukt zusammenfallen“, so Jörg Busse.
Erstellt: 26.06.2022
Von: Katharina Schmidt